Grundlagen der Pflanzenernährung

Die Nährstoffaufnahme der Pflanzen und Antagonismus

Extreme Wetterbedingungen wie lange Perioden von nasskalter Witterung, aber auch Trockenheit können zu Mangel an einzelnen Nährstoffen führen.

So kann ein Nährstoff (z.B. Kali) durch anhaltende Niederschläge plötzlich übermässig im Boden gelöst werden und dadurch einen anderen (Magnesium) in der Aufnahme behindern = Antagonismus.

Trockenheitsstress der Pflanzen mit Aminosäuren abfedern

Aminosäuren sind die Bausteine von Eiweiß, Kohlenhydraten, Chlorophyll usw. und werden ausgezeichnet übers Blatt aufgenommen. Dadurch bekommt eine Pflanze nicht wie sonst die notwendigen Nährstoffe als einzelne Teile (Stickstoff, Kohlendioxid, Wasser), sondern direkt komplette Bausteine. So wird das Pflanzenwachstum besonders in Stresssituationen unterstützt.

Thurgauer Bauer

Ausgabe Nr. 19 (2004)

Ergänzung zur Ernährung über den Boden

Chancen und Grenzen von Blattdüngern

Dem Obstbauer steht ein sehr breites Blattdüngerangebot zur Verfügung. Wir unterscheiden zwischen mineralischen Einzelnährstoffdüngern (Salze) und formulierten Blattdüngemitteln. Einzelnährstoffdünger sind grundsätzlich billiger und können gezielter eingesetzt werden. Formulierte Blattdünger beinhalten Netz-, Haft- und Absorptionsmittel, welche die Verteilung und die Regenfestigkeit verbessern. Sie sind deshalb in der Handhabung einfacher, weisen meistens mehrere Nährstoffe auf, sind dafür etwas teurer.

Der Blattdüngereinsatz ist sinnvoll bei:
– Vorhandensein von sichtbaren oder latentem Nährstoffmangel
– ungenügender Nährstoffnachlieferung aus dem Boden in Zeiten erhöhten Nährstoffbedarfes
– ungenügender Nährstoffverteilung in der Pflanze (z. B. Ca, B, in Früchten)
– physiologische Stresssituationen der Pflanze (extreme Witterung)
– Erhöhung der pflanzeneigenen Reserven

Vorteile der Blattdünger
– rasche Nährstoffzufuhr bei Mangelerscheinungen
– hoher Ausnutzungsgrad der Nährstoffe
– reduzierte Bodenbelastung
– zum Teil Verbesserung der Spritzbrüheigenschaften

Neben den Einzelnährstoffdüngern und den formulierten Blattdüngern setzen Spezialisten vermehrt auch Pflanzenstärkungsmittel wie Aminosäuren und Algenprodukte erfolgreich zur Pflanzenstimulation ein.